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Pater Beda Ludwig OSB 

Vor 100 Jahren zum Subprior ernannt

Von Matthias Bähr - 7.6.2017

Quelle: echo-online.de

PATER BEDA LUDWIG Der gebürtige Lorscher zählte zu den großen Persönlichkeiten des Klosters Andechs

LORSCH - Er ist zweifelsohne ein großer Sohn der Stadt Lorsch. Doch den meisten Lorschern ist er wohl nicht bekannt. Schade, denn der Lebenslauf des am 16. Juni 1871 in der Lorscher Nibelungenstraße geborenen Ludwig deutet auf seine große Persönlichkeit hin.

Genau vor 100 Jahren, am 8. Juni 1917, also inmitten des Ersten Weltkriegs, wurde Pater Beda Ludwig zum Subprior des Kloster Andechs ernannt. Seine Ernennung kam nicht von ungefähr, denn bereits damals zählte er im weltberühmten Kloster zu den großen Persönlichkeiten.

Er schrieb und übersetzte zahlreiche Bücher, von denen Andechs auch wirtschaftlich profitierte. Beispielsweise „Gemma Galgani, eine Passionsblume des 20. Jahrhunderts“ oder die „Heiligung der Woche als Weltapostolat“. Sie alle befinden sich auch heute noch im Besitz der Benediktinerabtei von St. Bonifaz in München und Andechs.

Nach dem Studium in Gießen und München schloss sich Pater Beda Ludwig 1894 dem Benediktinerorden an und legte somit den Grundstein für seine geistliche Karriere. Bald war er als Seelsorger auch in adeligen Kreisen sehr anerkannt. Zu der Regensburger Fürstenfamilie von Thurn und Taxis soll er ein enges Verhältnis gepflegt haben und auch in der weltberühmten Pariser Notre Dame trat er als Fastenprediger auf.

Die Beziehungen nach Frankreich kamen auch seiner zehn Jahre jüngeren Schwester Cäcilia zugute. Ihr verhalf Pater Beda Ludwig zu einem Studium in Toulouse und später zu einer Anstellung als Hausdame bei einer adeligen Pariser Familie. Für ein Lorscher Mädchen damals kein alltäglicher Lebenslauf.

Bekannt war Pater Beda mit so manch großer Persönlichkeit. Beispielsweise mit Hugo Ball, der mit seinen in einem Züricher Gasthaus vorgetragenen Lautgedichten 1916 den Dadaismus mitbegründete. Ball, der 1886 in Pirmasens geborene Freund Hermann Hesses, konvertierte wenige Jahre vor seinem Tod zum katholischen Glauben. Daran hatte auch Pater Beda seinen Anteil. Im von seiner Frau Emmy Hennings-Ball geschriebenen Buch „Hugo Balls Weg zu Gott“ ist der Lorscher jedenfalls namentlich erwähnt, ebenso wie auch Hermann Hesse.

Während seines Lebens riss der Kontakt in seine Heimatstadt Lorsch nie ab. Des Öfteren besuchte er seine Schwester in der Rheinstraße 3. Überliefert ist, dass er dort ab und zu seinen Kopf einziehen musste. Das lag aber keineswegs an der niedrigen Bebauung, sondern an Ludwigs stattlicher Körpergröße von über 1,90 Meter. In Lorsch taufte er mehrere Kinder, darunter auch den später legendären Vorsitzenden des SC Olympia Karl Löffelholz.

Pater Beta Ludwig starb am 22. April 1941. Sein Grab ist auch heute noch auf dem Mönchsfriedhof in Andechs erhalten.

Luisa an Pater Ludwig Beda, O.S.B., Kloster Andechs, Bayern, 30.4.1939

 

aus Briefe von Luisa Piccarreta

https://www.goettlicherwille.org/buecher-luisa-piccarreta

In Voluntate Dei!

Hochwürdigster Herr Pater,

Jesus dankt Ihnen, dass Sie die Güte hatten, mir zu schreiben. Welch großen Trost bereitete dies meiner armen Seele sowie auch meinem Beichtvater Don Benedetto! Wir alle haben jetzt traurige Zeiten durchlebt. Jesus Selbst weinte bitterlich, und es brach mir das Herz, Ihn weinen zu sehen. Sie haben uns große Liebe erwiesen, als Sie uns [das Werk] offenbarten, das die Himmels-königin nun beginnt, wie Sie uns liebt und wie sehr es Ihr am Herzen lag, uns zu lehren, wie man im Göttlichen Willen lebt und in Ihm wächst, und wie Sie uns mit der Speise des Göttlichen FIAT nähren wollte. Als das Büchlein „Die Königin des Himmels im Reich des Göttlichen Willens“ in Italien erschien, machte diese gute Mutter den ersten Schritt, um uns zu zeigen, wie sehr Sie uns liebt, sodass Sie uns gleichsam auf ihren Schoß nahm und jenes Gut darreichte, dessen Trägerin Sie ist. Aber die Machenschaften der Feinde dieses Büchleins behinderten ihren Schritt und drängten die Hl. Jungfrau selbst gleichsam in die Himmlischen Regionen zurück. Dort wartet Sie nun mit unbesiegbarer Geduld darauf, dass sich die Zeiten, die Personen und Umstände ändern, damit Sie ihren Weg wiederaufnehmen und uns das schenken kann, was jetzt verachtet wird.

Verehrter Pater, es ist der Willensentscheid und der Ratschluss Gottes, dass Sein Reich auf Erden kommen soll; daher ist es ganz und gar gewiss, dass es kommen wird – entweder auf dem Weg der Liebe oder durch Züchtigungen; ansonsten wäre das Schöpfungswerk seiner Krönung beraubt und Gott erschiene gleichsam machtlos im Vergleich zu den anderen Geschöpfen, welche die Fruchtbarkeit besitzen, weil dann einzig der Göttliche Wille nicht in der Lage wäre, Sein göttliches Leben in unseren Seelen zu erwecken. Nein, das kann nicht sein! Wir sind überzeugt, dass das Reich Seines Willens kommen wird!

Gestatten Sie mir, Pater, dass ich Ihnen mein Herz wie ein Kind öffne. Sogar der Himmel hat sich wegen des Verbots der Bücher in Trauer gehüllt. Die bösen Geister auf der Erde und in der Hölle feiern ein Fest: Der Göttliche Wille ist nämlich so machtvoll, dass eine einzige Wahrheit von Ihm, ein Wort über Ihn und eine Handlung, welche die Seele mit Ihm verrichtet, bewirkt, dass die Geister der Finsternis eine solche Qual erfahren, dass sie sich in ihrer Macht wie gelähmt fühlen und die Qualen der Hölle noch stärker verspüren. Daher sollte es uns ein Herzensanliegen sein, die Kenntnis über dieses Reich des Göttlichen Willens zu verbreiten und in Ihm zu leben.

Sie sollten auch dies wissen: Sobald wir einen Akt tun wollen, späht das Höchste Fiat sozusagen uns[ere Gesinnung] aus, ob wir Es in unsere Akte hineinrufen [wollen]. Wenn das so ist, dann umarmt Es uns freudig, liebkost und schmückt uns, heiligt und läutert unsere Akte; sodann spricht der Herr über sie Sein Fiat aus und wirkt mit ihnen Seine Wunder. Unsere Handlungen bilden alsdann die Hülle, die Kleidung, welche diese göttliche Zusammenarbeit [Mitwirkung] bedecken, die Himmel und Erde erfüllt… Pater, wenn wir wüssten, welche erstaunlichen Wunder dieses Leben im Göttlichen Willen in sich birgt, dann würden wir unser Leben hingeben, um diese vielen Schätze zu erwerben.

Ja, Pater, es stimmt, Jesus hat mir über den Index [Anm.: die Liste der verbotenen Bücher] erzählt, aber auch Seinen großen Kummer verraten. Er sagte, dass Er sich so fühlte, als vernähme Er von neuem Sein Todesurteil – jedoch nicht von Seinen Feinden, sondern von Seinen Freunden. Er fügte aber hinzu, dass Er gerade wegen dieser Verurteilung der Bücher Sein Reich unter den Völkern wiedererstehen lassen würde.

Wollen Sie wissen, wer die Bücher auf den Index setzen ließ? Es waren einige Kleriker aus Ligurien. Möge der Herr sie zu Heiligen machen. Er sagte jedoch, dass Er über sie lacht und geduldig den Zeitpunkt abwartet, da jene, die jetzt auf sicherem Posten sind, gestürzt werden, und wo man das als Weiß erkennt, was man heute als Schwarz ansieht.

Beten wir und streben wir danach, uns im Göttlichen Willen aufzuhalten. Machen wir unseren Willen zu einem geheimen Gemach, wo Jesus mit uns spricht und uns Seine Geheimnisse, aber auch Seinen Kummer enthüllt, da Sein Göttlicher Wille einstweilen noch nicht zur Herrschaft gelangt. So bewirken wir, dass sich die Morgenröte erhebt, die den Mittag des FIAT unter den Völker aufgehen lässt.

Ich empfehle mich Ihren Gebeten wie auch mein Beichtvater Don Benedetto. Ich meinerseits bete von ganzem Herzen für Sie, damit das Leben des Göttlichen Willens in Ihnen immer mehr gefestigt werde. Er wird in Ihnen den Wunsch entfachen, den Schatz, den Sie besitzen, [den anderen] mitzuteilen.

Ich küsse Ihre heilige Hand und bitte Sie um Ihren heiligen Segen.

Ich verbleibe die ergebenste Dienerin Gottes, die Kleine Tochter des Göttlichen Willens.

Corato, 30.4.1939

Pater Beda übersetzte die "Stunden der Passion Unseres Herrn Jesus Christus" (link) ins Deutsche und hatte Schriftverkehr mit der Dienerin Gottes Luisa Piccarreta

Aus einem Brief an Luisa Piccarreta

 

Pater  Ludwig Beda O.S.B

"Ja, ich weihe mich dieser Arbeit, sogar bis zum Martyrium.

 

Jetzt habe ich meine große Arbeit an den Stigmatisten beiseite gelegt; und menschlich gesehen, glaube ich nicht, dass es veröffentlicht wird, da dem Herausgeber eine andere ähnliche Arbeit angeboten wurde, bestehend aber nur aus zwei Bänden. Außerdem, obwohl der Herausgeber meine Arbeit ver-öffentlichen möchte, konnte ich mich nicht dazu durchringen, das Königreich des Göttlichen Willens beiseite zu legen.

 

Es scheint mir, dass Gott mich auf die Probe stellen wollte, um zu sehen, was ich vorziehen würde, aber das Königreich des Göttlichen Willens ist über alles andere. Ich bleibe der Arbeit treu, der ich mich mit einem Gelübde geweiht habe. "

P. Beda Ludwig OSB

Quelle: link

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